Jazirat al Hamra

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Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), im Südosten der Arabischen Halbinsel gelegen, erfreuen sich als Reiseziel sehr großer Beliebtheit. Auch Ras Al Khaimah, eines dieser sieben Emirate, lebt heute neben Landwirtschaft und Handel hauptsächlich vom Tourismus. Das ist nicht verwunderlich, denn auch dieses Emirat, das aus zwei Teilterritorien besteht, hat seinen Gästen sehr viel zu bieten.

Schon allein die exponierte Lage am Persischen Golf, die unzähligen Lagunen und verträumten Buchten sowie die kilometerlangen Sandstrände versprechen einen unvergesslichen Traumurlaub. Doch ein Urlaub in Ras Al Khaimah lädt auch zu interessanten Ausflügen ein. Das Land blickt auf eine lange und bewegte historische Entwicklung zurück, daher kann der Urlauber, der in Ras Al Khaimah nach Sehenswürdigkeiten sucht, sehr viel Einzigartiges entdecken. Ras Al Khaimahs Geschichte reicht weit zurück, zahlreiche archäologische Funde belegen eine Besiedlung schon in vorchristlicher Zeit. Die Blütezeit Ras Al Khaimahs Geschichte liegt jedoch eindeutig in der islamischen Epoche, vor allem im ausgehenden Mittelalter war der Handel von großer Bedeutung. Vor allem die gleichnamige Hauptstadt des Emirats erlebte einen beeindruckenden Aufschwung. Daher bieten auch Ausflüge nach Ras Al Khaimah Stadt viele Gelegenheiten, mehr über die interessante Geschichte des Landes und seiner Hauptstadt zu erfahren.

Sehenswürdigkeit im Urlaub in Ras al Khaimah

Wer einen Urlaub in Ras Al Khaimah verbringt, sollte unbedingt das alte, verlassene Fischerdorf Jazirat Al-Hamra besuchen. Unter Ras Al Khaimahs Sehenswürdigkeiten nimmt dieses Dorf eine Sonderstellung ein. Das flächenmäßig relativ kleine Emirat präsentiert sich ausgesprochen vielfältig und weist eine reiche Flora und Fauna auf, doch in Jazirat Al-Hamra erhält der Besucher einzigartige Einblicke in das Leben der Region in längst vergangenen Zeiten. Das nur rund 18 Kilometer südwestlich der Hauptstadt gelegene Jazirat Al-Hamra stellt ein lohnenswertes Ziel für Ausflüge in Ras Al Khaimah dar.

Jazirat Al-Hamra – Eine Reise in die Vergangenheit

Den Besucher erwartet eine faszinierende Reise in die Vergangenheit. Bereits im 14. Jahrhundert wurde Jazirat Al-Hamra auf einer bei Flut vom Festland abgeschnittenen Landzunge gegründet. Jahrhundertelang dominierten Perlenfischer und Händler das Bild, letztere setzten die kostbaren Funde gewinnbringend um. Doch zu Beginn des 20. Jahrhunderts eroberten japanische Zuchtperlen den Markt, was den Todesstoß für das Perlenfischerdorf am Persischen Golf bedeutete. Die Regierung bot den Bewohnern attraktive Wohnmöglichkeiten im Nachbarort, die überwältigende Mehrheit nahm das Angebot an. Auf diese Weise wurde Jazirat Al-Hamra zu einer Art Museumsstadt, einer der am besten erhaltenen Stätten, die das Leben der Region aus der Zeit vor dem Ölboom dokumentieren. Bei Reisen durch Ras Al Khaimah wird der Besucher selten solch gut erhaltenen und aussagekräftigen steinernen Zeugen einer ausgesprochen interessanten Vergangenheit begegnen. In Jazirat Al-Hamra findet man auf Schritt und Tritt einzigartige Sehenswürdigkeiten. Alles ist vorhanden, was man von einer authentischen Stadt dieser Region erwarten darf: Eine bunte Vielfalt an Häusern der unterschiedlichsten Epochen, die älteste Moschee des Landes mit ihrem eigentümlichen Minarett, ein beeindruckendes Fort mit wehrhaften Wachtürmen, einen typischen Souk, einem arabischen Markt. Die Häuser wurden mit einem außergewöhnlichen Baustoff errichtet. Die Mauern bestehen aus Korallensteinblöcken, die das Meer in Hülle und Fülle lieferte und die aufgrund ihrer Beschaffenheit einen effektiven Hitzeschutz boten. Die Wohnhäuser weisen meist einen Innenhof mit einem schattenspendenden Baum und eigenem Brunnen auf, sie sind in der Regel von einer hohen Mauer umschlossen. Aufmerksame Besucher erfreuen sich an den unzähligen Details, wie beispielsweise an den mit Ornamenten reich verzierten Türen, Windfängen oder kleinen Nischen. Ein bemerkenswertes Gebäude befindet sich in der Nähe des Souk in einer Reihe zweistöckiger Gebäude. Eines davon ist besonders reich verziert und sehr gut erhalten. Es handelt sich um die Wohnstätte eines wohlhabenden Perlenfischers und spiegelt eindrücklich den Reichtum einer versunkenen Epoche wider.

Auch das bereits erwähnt Fort von Jazirat Al-Hamra ist ein Höhepunkt bei Reisen durch Ras Al Khaimah. Das Fort, das teilweise nur noch in Ruinen erhalten ist, vermittelt dennoch einen Eindruck der einstigen Größe und Bedeutung. Die beiden noch heute imposanten Wehrtürme, der eine rund, der andere viereckig, waren einst Teile eines groß angelegten Verteidigungssystems, weit größer als das eigentliche Fort. Doch den beiden Türmen des Forts in Jazirat Al-Hamra kam eine besondere Bedeutung zu, denn durch ihre exponierte Lage an der Küste konnten Angreifer, die sich von der Seeseite her näherten, rechtzeitig ausgespäht werden. Die Wehrtürme trugen auf diese Weise dazu bei, dass geplante Angriffe durch geeignete Gegenmaßnahmen abgewehrt werden konnten. Heute bieten sie dem Besucher einen einzigartigen Ausblick auf die Küste und das Hinterland.

Eine verlassene Siedlung wie Jazirat Al-Hamra gibt immer Anlass zu wilden Geschichten. So wird auch dieses Juwel manchmal als „Geisterstadt“ bezeichnet. Angeblich sollen hier Djinns ihr Unwesen treiben. Doch interessierte Besucher werden hier keine düsteren Geister vorfinden, sondern sie können die einzigartige Gelegenheit wahrnehmen, tief in eine versunkene Welt einzutauchen.

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